Geschichte
Der Ort Daubitz wurde im Zuge der deutschen Ostbesiedlung zwischen 1200 und 1250 gegründet.
Die erste urkundliche Erwähnung eines Schlosses stammt aus dem Jahr 1346 und bezieht sich auf ein Fachwerkhaus. 1381 übernehmen Heinrich von Rackel und seine Brüder nach Streitigkeiten die gesamte Herrschaft Daubitz. Das Gut bleibt mehrere hundert Jahre im Besitz der Familie von Rackel.
Später geht der Besitz an die Familie von Pentzig über, so wird 1710 Anna von Pentzig als Herrin erwähnt, die Daubitz und Neuhammer an ihre Tochter Johanna Charlotte Tugendreich von Pentzig vererbt. Diese heiratete am 27. April 1716 den Kammer- und Jägermeister Christian August von Ziegel und Klipphausen. Sie lassen 1720 das heutige Schloss im Barockstil errichten. 30 Jahre später starb Christian August und seine Witwe wurde alleinige Herrin auf Daubitz. Im Zuge des Siebenjährigen Krieges kommt es am 26. Oktober 1761 auf dem Hof und im Schloss zu einer Schießerei zwischen Einheimischen, österreichischen, sächsischen und preußischen Soldaten. Am 10. November desselben Jahres stirbt Johanna Charlotte und hinterlässt das Erbe ihrem einzigen überlebenden Kind, Charlotte Juliane von Ziegel und Klipphausen, die ihren Cousin Ferdinand Rudolph von Ziegel und Klipphausen geheiratet hatte. Sie starb 12 Jahre später nach schwerer Krankheit.
1783 verkaufte die Familie das Gut an die Familie von Roeder. Konkret wird hier Johanna Amalia Gräfin von Einsiedel geb. Pannewitz verw. von Roeder genannt, die das Gut 1810 an ihren Sohn Oberstleutnant Friedrich Wilhelm Heinrich von Roeder vererbt. Zwei Jahre später kauft Friedrich Wilhelm Heinrich das Rietscher Rittergut und sorgt dafür, dass die gesamte Herrschaft nach 500 Jahren wieder in einer Hand ist.
Während der Befreiungskriege ziehen 1813 preußische, russische und französische Soldaten durch und quartieren sich ein. Das Gut muss ihnen Pferde und Verpflegung zur Verfügung stellen. Auch für die Völkerschlacht bei Leipzig muss Verpflegung bereitgestellt werden. Friedrich Wilhelm Heinrich war ein angesehener Mann, so wurde er 1816 Landrat des Kreises Rothenburg Regierungsbezirk Liegnitz und 1821 Inländisches Mitglied der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Görlitz. Außerdem unterstützte er mit einer Stiftung Kinder beim Schulgeld. 1822 lässt er einen Pflanzgarten für künftige Eichenwälder anlegen. 1830 verkauft er Teile seines Besitzes, nämlich das Vorwerk und ehemalige Rittergut Neuhammer an mehrere Neuhammerer Dorfbewohner und das Mittelvorwerk zu Daubitz (heute Gut Taboz) an 60 Daubitzer und Neusiedler Dorfbewohner.
Mit seinem Tod am 23. Mai 1833 endete vorerst die adelige Zeit in Daubitz und der Besitz ging in bürgerliche Hände über.
Zuerst an die Familie Böttcher mit Johann Heinrich Benjamin, der das Gut nach seinem Tod 1850 an seinen Sohn Bernhard vererbte. Dieser hatte ein Jahr zuvor Friederike geb. Schober geheiratet.
Das Gut wurde 1866 an den Kommerzienrat Christian Friedrich Roscher verkauft, der hier zwischen 1875 und 1895 den heutigen Schlosspark im englischen Stil nach dem Vorbild des Fürst-Pückler-Parks in Bad Muskau anlegen ließ.
Ab 1895 befindet sich das Gut nach dem Verkauf an die Stadt Görlitz in öffentlicher Hand. Die Stadt verpachtete das Gut von 1898 bis 1909 an den Amtsmann Rasch.
Als die Daubitzer Dorfkirche von 1911 bis 1916 wegen Baufälligkeit renoviert werden musste, wurde der Speisesaals des Schlosses für Gottesdienste genutzt.
Ab Mai 1912 wurde im Schloss auch eine Ferienkolonie für Görlitzer Kinder eingerichtet. Ab 1913 gab es hier auch eine Art Waldschule.
Auch in der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Schloss als Kinderlandverschickungsheim genutzt. So verbrachte zwischen März und Dezember 1934 450 Kinder aus Görlitz einen vierwöchigen Aufenthalt in Daubitz.
Während des Zweiten Weltkrieges kamen auch Kriegsgefangene nach Daubitz. 1939 zunächst polnische, 1940 französische Kriegsgefangene. Bei Kriegsende 1945 wird das Schloss auch als Lazarett genutzt.
Nach dem Krieg wird im Schloss ein Kinderheim eingerichtet, das bis 1977 besteht. Danach wird es als staatliches Kinderkombinat mit Kinderkrippe genutzt, auch der Kinderarzt hat seine Praxis im Schloss. Der Kindergarten wird nach der Wende Ende 1991 geschlossen.
Das Gut geht in den Besitz der Gemeinde Rietschen über. Später erwerben Dr. Markus Feil, Nikolaus von Gayling und Dr. Günter Unterkoffer das Schloss. 2005 verkaufte die Gemeinde den Park an Nikolaus von Gayling.
Im November 2008 haben wir das Schloss mit Park, Gutshof und Wiesen ersteigert und bewirtschaften es seitdem.